Für den Autor ist der jährliche Besuch bei dem GIPS Tag wie der Genuss eines Überraschungseies. Trotz zuvor bekannter Agenda ist es immer wieder überraschend, welche Themen das Interesse der Teilnehmer besonders wecken. Für jeden Geschmack wird etwas geboten und zum Spielen bzw. für das tägliche doing ergeben sich ebenfalls regelmäßig interessante Ansätze. Dominierend an diesem Tage war der heftige Wintereinbruch, der Mitte März in Frankfurt für ein verkehrstechnisches Chaos sorgen sollte.
Die Eröffnung von der GAMSC Vorsitzenden Frau Krahwinkel war alles andere als kühl, sondern wurde mit gewohnter Herzlichkeit vorgetragen. Nach kurzer Einführung übergab sie das Wort an Ian McAra, der als Direktor des CFA-Institut die aktuellen Entwicklungen im Performance-Standards-Umfeld vorstellte. Dieser und die weiteren Vorträge sind auf der Seite der GAMSC abrufbar.
http://gamsc.com/index.php?filename=activities.tpl.
Jörg Lilla, als Vertreter eines Family-Office, behandelte in seinem Vortrag die Nutzung der GIPS im Umfeld der Vermögensverwalter sowie der Familienvermögen. Die Botschaft war ernüchternd. Die technischen Möglichkeiten der Performancerechnung von nicht institutionellen Vermögensverwaltern haben sich stark verbessert, aber eine Nutzung der GIPS oder gar eine Zertifizierung findet hingegen nicht statt.
Martin Schliemann, Mitglied des GIPS Executive Committee, stellte im Anschluss die organisatorische Struktur der GIPS Gremien vor, bevor er zu seinem Vortragsthema der "Portability" wechselte. Die Portability, sprich der Übertrag der Performance bei Wechsel von Management-Teams oder Firmenübernahmen, wurde von den Anwesenden als Gefahr (oder Chance?) des Cherry-Picking lebhaft diskutiert.
Im Anschluss stellte Frau Krahwinkel das Ergebnis einer Outsourcingüberlegung für die Performanceanalyse aus Sicht einer KAG dar. Bemerkenswert war vor allem die Aussage, dass die eigene Gesellschaft einen hohen Anspruch an die Performanceanalyse hat, diese Ansprüche aber vom Markt in Form von Outsourcing Dienstleistern bedient werden können.
Eine Podiumsdiskussion mit anschließendem Umtrunk sorgten für einen gelungenen Ausklang dieses ereignisreichen Tages. Ob der ein oder andere Teilnehmer am Flughafen mit einem Feldbett anstatt der Business-Class vorlieb nehmen musste, wird sich wohl erst an dem GIPS Tag im nächsten Jahr aufklären.
Thomas Gotta